Kundeninformation elektronischer Wasserzähler für den Typ Qalcosonic W1

Die Stadtwerke Erftstadt sind stets bestrebt, Verfahrensabläufe im Bereich der Wasserversorgung effizient und verbraucherfreundlich zu gestalten. Vor diesem Hintergrund haben sich die Stadtwerke Erftstadt dazu entschlossen die neueste Generation von Wasserzählern einzubauen. Mit der Umstellung ergeben sich einige Änderungen über die wir Sie mit diesem Schreiben ausführlich informieren möchten.

1. Neue Zählertechnologie erkennt Wasserverluste

Die modernen elektronischen Wasserzähler messen die Trinkwassermenge nicht mehr mit mechanisch drehenden Teilen wie z. B. mittels eines Flügelrades im Wasserstrom. Die elektronischen Wasserzähler messen den Verbrauch über die Fließbewegung im Wasser mit einer sogenannten Ultraschallmessung. In dem Wasserzähler befindet sich ein Messrohr mit Ultraschallsensoren, das bereits geringste Wasserverbräuche zählt und als Momentandurchfluss anzeigt. Neben dem Zählerstand wird der momentane Durchfluss in einer kleineren Schrift auf dem Zählerdisplay angezeigt.

Kleinstverbräuche ab einem Liter pro Stunde werden somit nicht nur gezählt, sondern sichtbar auch als Durchfluss mit z. B. 0,001 m3/h angezeigt. Das kann helfen, um kleine Undichtheiten an z.B. Toilettenspülungen oder anderen Installation zu entdecken. Hierdurch lassen sich Kleinverluste im eigenen Zuständigkeitsbereich leichter erkennen bevor größere Folgeschäden entstehen.

2. Erhöhte Lebensdauer, längere Eichgültigkeit 

Alle Hauswasserzähler haben nach dem Gesetz eine Eichgültigkeit von sechs Jahren und müssen danach durch neue ausgewechselt werden. Dies ist auch der Fall, wenn der Wasserzähler nur wenige hundert Kubikmeter gezählt hat. Eine Verlängerung der Eichzeit ist nur mit einem von den Eichbehörden vorgegebenen Stichprobenverfahren möglich. Dadurch, dass elektrische Wasserzähler so gut wie nicht verschleißen, haben moderne Wasserzähler gegenüber mechanischen Zählern sehr gute Chancen Stichprobenverfahren ggf. auch mehrfach zu bestehen. Die neue langlebigere Technik ist somit auch ein Beitrag zur Ressourcenschonung. Dies gilt in gleichem Maße für die Entsorgung. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Wasserzählern ist in dieser neuen Zählergeneration kein Bleianteil mehr verbaut, so dass die Entsorgung umweltschonend durchgeführt werden kann.
Die nachfolgende Abbildung erläutert die wesentlichen Werte und Symbole, die auf dem LCD-Display des elektronischen Wasserzählers angezeigt werden können. Über die Anzeige besteht jederzeit die Möglichkeit, den aktuellen Zählerstand abzulesen.

Wir empfehlen unseren Kunden einen regelmäßigen Blick auf den Zähler zu werfen, um z.B. Schleichwassermengen (Durchflussrate) kurzfristig zu entdecken. Somit können Sie Wasserverluste in Ihrer Hauswasserinstallation durch z.B. durchlaufende Spülkästen oder Rohrbrüche frühzeitig erkennen.

3. Betriebssicherheit und Warnmeldungen 

Über die sichtbaren Fehlercodes in der Anzeige hinaus registrieren und übertragen über das Drive-By-Verfahren die modernen Wasserzähler auch noch weitere Warnmeldungen und Betriebszustände. Hierzu zählen niedrige Wassertemperaturen (Frostgefahr), Fließrichtungswechsel sowie Minimal- und Maximaldurchflüsse. Überschreitet ein Parameter eine gewisse Dauer den Schwellenwert, wird eine Warnmeldung generiert und per Funk versendet. Nachfolgend haben wir die Schwellenwerte für die überwachten Parameter eines Wasserzählers mit der Größe Q3=4 (cbm/h) aufgeführt.

Parameter / Warnschwellen (Stand: 30.01.2023) bei Q3=4 (cbm/h) 

Leckageanzeige: Durchfluss > 1%  über 24 h bei Q3=4 Durchfluss > 40 l/h (0,040 cbm/h) über 24 h

Rohrbruchanzeige: Durchfluss > 10% über 1 h bei Q3=4 Durchfluss > 400 l/h (0,400 cbm/h) über 1 h

Warnanzeige: bei Fließrichtungswechsel, Temperatur < = 5° Celsius (zeitunabhängig)

4. Funksysteme ermöglichen eine Verbesserung der technischen Netzüberwachung und Verbrauchsabrechnung

Mit den elektronischen Wasserzählern ändert sich auch die Art der Ablesung. Die modernen Wasserzähler übertragen die Zählerstände und Fehlercodes regelmäßig über Funk. Dies vereinfacht die Verbrauchsablesung, spart wertvolle Ressourcen und verbessert die gesamte technische Wassernetzüberwachung ganz wesentlich. Eine Ablesung direkt am Wasserzähler im Haus ist zukünftig nur noch in Ausnahmefällen erforderlich. Für Sie lästige Terminvereinbarungen für Ablesungen oder der Aufwand für Selbstablesungen entfallen zukünftig ebenso wie Nachablesungen wegen der Übermittlung falscher Werte. Einmal jährlich werden die Abrechnungsdaten (Zählernummer und aktueller Zählerstand) sowie anstehende Fehlercodes (Trockenlauf, Fließrichtungswechsel usw.) und Zählerbetriebsdaten (z.B. Batteriestand) im Vorbeifahren mit dem „Drive-by-Verfahren“ erfasst. Hierzu fahren wir die öffentlichen Wege mit einem Fahrzeug mit langsamer Geschwindigkeit von 20 – 30 km/h ab. Das Funksignal wird im Wasserzähler so konfiguriert, dass es an den Wochentagen Montag bis Freitag von maximal in der Zeit von 07.00 – 18 Uhr senden wird. Der Zeitraum der Funkauslesung für die Erstellung der Verbrauchsabrechnung erfolgt in der ersten Januar Woche. Den genauen Auslesetag können Sie wie gewohnt der Verbrauchsabrechnung entnehmen.

5. Sendeleistung 

Der Zähler ist batteriebetrieben. Diese Batterie versorgt sowohl das Messsystem als auch die Funkeinheit für mehr als 12 Jahre mit Strom.
Die elektromagnetische Strahlung des Systems ist auf Grund dieser technischen Gegebenheiten im Vergleich zu anderen Hochfrequenzfunkquellen wie z. B. Radio, Funk- oder Mobiltelefonie oder Fernsehen äußerst gering und liegt weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte.
Schon ein einminütiges Telefonat mit einem Mobiltelefon übertrifft die Strahlendosis, die der Wasserzähler in der gesamten Einsatzzeit aussendet. Die maximale Sendeleistung beträgt nur 0,01 Watt bei einer Frequenz von 868 Megahertz (MHz). 99,99 Prozent des Tages wird dabei nicht gesendet, da die Übertragung eines Telegramms für das Drive-by-Verfahren nur maximal 16 Millisekunden dauert.

6. Die Stadtwerke Erftstadt beachten jederzeit den Datenschutz und die Datensicherheit 

Bei einer Datenübertragung werden lediglich diejenigen Daten übertragen, die zur Verbrauchsabrechnung bzw. zur zuverlässigen Wassernetzanalyse und -steuerung notwendig sind. 
Neben diesem Grundsatz der Datenminimierung stellen wir durch entsprechende technische und organisatorische Maßnahmen ein hohes Niveau an Datensicherheit her mit dem Ziel, die gesamte Datenübertragung jederzeit gegen unbefugte Zugriffe bzw. unbefugtes Auslesen abzusichern. Die Datenübertragung erfolgt durch eine 128-Bit-AES-Verschlüsselung. Jeder Zähler hat einen eigenen 32-stelligen Verschlüsselungscode. Diesen kennt nur die Stadtwerke Erftstadt. Es können nur dafür vorgesehene Lesegeräte zur Auslesung der Zähler verwendet werden, die den benötigten Schlüssel zum passenden Zähler haben. Die Zusammenführung der Verbrauchsdaten mit den Daten des Anschlussinhabers erfolgt wie in der Vergangenheit auch erst im Abrechnungssystem der Stadtwerke Erftstadt.

Ausführliche Informationen über die durchgeführte Datenverarbeitung finden Sie in Punkt 12 unserer Datenschutzerklärung auf dieser Website.

Haben Sie noch Fragen? Unsere Mitarbeiter des Kundenservices stehen Ihnen gerne unter 02235/409-846 beratend zur Seite.